Nach langem Warten und viel Spekulation zum tatsächlichen Starttermin, hat Amazon seinen Lieferdienst für Lebensmittel – Amazon Fresh – nun auch in Deutschland gestartet. Zunächst ist der neue Service lediglich für die Prime Kundschaft in bestimmten Gebieten von Berlin und Potsdam verfügbar. Ob die eigene Adresse bereits dabei ist lässt sich über eine Postleitzahlsuche unter www.amazon.de/fresh herausfinden.

Abbildung 1: Amazon Fresh Postleitzahlsuche

Eine Prime Mitgliedschaft vorausgesetzt, können sich die Anwohner in den Pilotgebieten von Amazon (bzw. dem Kooperationspartner DHL) frische Lebensmittel liefern lassen. Momentan kann aus einem Sortiment von ca. 85.000 Produkten gewählt werden. Davon sind nach Angaben des Onlinehändlers mehr als 100 Produkte von kleinen lokalen Geschäften erhältlich. Rein von der Anzahl der verfügbaren Produkte spielt Amazon damit bereits zum Start in einer Liga mit einem größeren Supermarkt der ca. 60.000-70.000 Produkte im Angebot hat.

Kunden die Ihre Bestellung bis mittags übermitteln können diese bereits am gleichen Tag ab 16 Uhr in Empfang nehmen. Kunden die Ihre Bestellung abends bis 23 Uhr aufgegeben, erhalten die Lieferung am Folgetag zur gewünschten Zeit (innerhalb eines 2 Stunden-Slots) – das Ganze ist von Montags bis Samstags verfügbar. Liefergebühren fallen nur für Bestellungen unter einem Warenkorbwert von 40 EUR an. Dieser Service kostet für Prime Kunden zukünftig 9,99 EUR pro Monat.

Der Start von Amazon Fresh betrifft allerdings nicht nur Endverbraucher die sich Ihren Wocheneinkauf bequem nach Hause liefern lassen möchten. Denn in der neuen Kategorie sind die Marktanteile für Hersteller und Händler noch zu verteilen. Wer hier erfolgreich mitspielen möchte, sollte sich schnellstmöglich um die Listung eines passenden Produktsortiments mit hochwertigen Inhalten (d.h. Fotos, Videos, Texten mit hilfreichen Beschreibungen, etc.) bemühen. Wie bereits bei anderen Produktkategorien trifft ein Kunde die Kaufentscheidung in der Regel auf der Produktdetailseite. Da hier im Gegensatz zum stationären Ladengeschäft die Empfehlung eines kompetenten Verkäufers fehlt, entscheidet neben Preis und Verfügbarkeit vielfach die Produktpräsentation über Kauf oder Abbruch eines Konsumenten. Daher empfiehlt sich für Hersteller und Händler die in der Lebensmittelkategorie erfolgreich sein wollen, eine klare Marktplatzstrategie zu entwickeln und diese systematisch umzusetzen. Wie in Abbildung 2 zu sehen gibt es dazu aus Anbieter Perspektive mit den drei Varianten Vendor, Marketplace sowie Marketplace & Fulfillment by Amazon (FBA) verschiedene Optionen. Welche sich davon für Hersteller und Händler empfiehlt muss im Rahmen einer Marktplatzstrategie für den Einzelfall geprüft werden.

Abbildung 2: Übersicht wesentlicher Anbieter- und Nachfrager-Bereich im Amazon-Ökosystem

Aktuell scheinen sich jedenfalls sowohl Hersteller und Händler als auch Endverbraucher die nicht in den Pilotenstädten Berlin und Potsdam wohnen noch weiter gedulden zu müssen. Jedenfalls macht Amazon keine Angaben dazu wann der Amazon Fresh Service auch in anderen Städten verfügbar sein wird.

Ihr Ansprechpartner

Markus Fost, MBA, ist Experte für E-Commerce, Online Geschäftsmodelle und Digitale Transformation mit einer breiten Erfahrung in den Feldern Strategie, Organisation, Corporate Finance und der operativen Restrukturierung.

Mehr erfahren

Markus Fost

Managing Partner
Markus Fost, MBA, ist Experte für E-Commerce, Online Geschäftsmodelle und Digitale Transformation mit einer breiten Erfahrung in den Feldern Strategie, Organisation, Corporate Finance und der operativen Restrukturierung.

FOSTEC & Company ist bekannt aus

Weitere ansehen

FOSTEC & Company GmbH

Marienstraße 17, D-70178 Stuttgart

info@fostec.com

+49 (0) 711 995857-0

+49 (0) 711 995857-99

Jetzt Kontakt aufnehmen