Turnaround

Unternehmerische Existenzkrisen entwickeln sich latent und starten mit einer Managementkrise, gefolgt von einer Strategie-, Umsatz, Ertrags- und Liquiditätskrise. Erforderlich sind transformative Maßnahmen und die Erfolgsaussichten steigen je früher diese initiiert werden. Das klassische Turnaround Management verfolgt das Ziel, das kurzfristige Überlegen des Unternehmens zu besichern und mittel- bis langfristig wieder eine wettbewerbsfähige Positionierung am Markt zu erlangen. Je nach Fortschreiten der Krisensituation sind unterschiedliche Maßnahmenbündel erforderlich. Insgesamt umfasst das Turnaround Management vier Handlungsfelder, die zur Anwendung kommen können: strategischer, operativer, strukturelle und finanzieller Turnaround.

Abbildung 1: Handlungsfelder und Ziele von Turnaround Management

Ziel des strategischen Turnarounds ist der nachhaltige Aufbau einer konkurrenzfähigen Wettbewerbsposition und der Renditefähigkeit. Die Unternehmensziele, die Strategie und Vision werden neu ausgerichtet. Daraus ergeben sich Auswirkungen auf das derzeitige Geschäftsmodell, Geschäftsfelder, Marktsegmente sowie das Produkt- und Beteiligungsportfolio. Die für die Entscheidungen relevanten Informationen werden über Markt- und Wettbewerbsanalysen ermittelt. Zu prüfen sind auch strategische Allianzen, um Risiken auf mehrere Partner zu verteilen und von der Expertise anderer zu profitieren.

Zielsetzung des operativen Turnarounds ist die Verbesserung der Ertragssituation, die Reduktion der Kapitalbindung und die Verbesserung der Liquidität. Zur Festlegung von Restrukturierungszielen werden Benchmarks genutzt, die als Maßstab zur Messung des Fortschritts dienen. Mittels Top-down-Maßnahmen sollen zeitnah Kosten reduziert und Umsatzerlöse gesteigert werden. Trotz Fokus auf Kostensenkungen, dürfen Kosten nicht ziellos gesenkt werden, um intern eine Demotivationsumgebung zu schaffen. Bei der Liquidation von Vermögenswerten ist darauf zu achten, dass diese auch mittel- und langfristig keine Notwendigkeit haben.

Der strukturelle Turnaround setzt den Fokus auf die Optimierung der gesamten Unternehmensstruktur. Hierzu zählen u.a. die Aufbauorganisation und die Qualität des Personals sowie Optimierung von Produktionsstandorten. Der Aufbau eines Führungs- und Steuerungssystems mit entscheidungsorientiertem Reporting ist ebenfalls zentraler Baustein. Monitoring und Reporting sollen den Handlungsdruck aufrechterhalten, um den Lenkungsausschuss in kurzen Zyklen über den Status von Ergebnis und Liquidität zu informieren. Gleichzeitig dienen Monitoring und Reporting auch als Plattform für Feedback und Kommunikation der Führungsebene zu den Mitarbeitenden und umgekehrt.

Ziel des finanziellen Turnarounds ist die Verbesserung der Eigenkapitalstruktur und die Besicherung von Liquidität. Im kurzfristigen Zeithorizont geht es um das Besichern des Überlebens durch Maßnahmen zur Vermeidung einer drohenden Insolvenz. Die Sicherstellung der Liquidität durch z.B. Senkung des Working Capital, Liquiditätserlöse aus Desinvestitionen oder durch Außenfinanzierungsmaßnahmen stehen im Vordergrund. Mittel- und langfristig ist es das Ziel, eine gesunde Eigenkapitalstruktur zu schaffen. Die finanzielle Restrukturierung ist eine wichtige Voraussetzung zur Umsetzung der operativen, strukturellen und strategischen Restrukturierung, da sie die notwendigen finanziellen Mittel bereitstellt.

Neben klassischem Turnaround Management, unterstützen wir Unternehmen auch gezielt mit folgenden Kompetenzen:

• Digitaler Turnaround: Sofort wirksame Maßnahmen bestimmen und umgehend umsetzen, damit das Unternehmen Krisen erfolgreich meistert!
• Digitale Transformationsstrategie: Potentiale von „digitalen Fähigkeiten“ zu identifizieren, zu bewerten und im Sinne eines möglichst nachhaltigen Geschäftsmodells zu priorisieren
• Performance Improvement durch Digitalisieung: Einsatz vion digitalen Tools zur Kostenreduktion und Effizienzsteigerung der Wertschöpfungskette
• Lean-Digitalisierung von White-Collar: Maximierung der Effizienz in indirekten Bereichen durch Lean-Digitalisierung
• Strategisches Kostenreduktionsprogramm: Effektiv durchgeführte Kostenreduktionsprogramme versetzen Unternehmen in die Lage, ihre Bruttomargen zu maximieren
• Profit Improvement Teams (PIT): Einsatz eines spezifischen Teams aus individuellen Experten mit langjähriger operativer Erfahrung in der Restrukturierung und Turnaround-Projekten