Das Internet of Things (IoT) bzw. Internet der Dinge wird bereits seit einigen Jahren als Megatrend klassifiziert und hat auch weiterhin zunehmende Bedeutung. Wie in Abbildung 1 zu sehen, wird alleine bis 2020 ein substantieller Markt von bis zu 4 Billionen US-Dollar um das Theme Internet of Things entstehen.

Abbildung 1: Übersicht relevanter Effekte durch die Internet of Things Entwicklung bis 2020

 

Trotz der hohen Aufmerksamkeit dieses Trendthemas und der damit verbundenen Chancen, besteht häufig immer noch kein einheitliches Verständnis davon was unter dem Internet of Things wirklich zu verstehen ist. Nach der Definition von Gartner versteht man darunter etwa Folgendes:

“The Internet of Things (IoT) is the network of physical objects that contains embedded technology to communicate and sense or interact with their internal states or the external environment”

Die initiale Idee des Internet der Dinge ließ sich bereits vor einiger Zeit erkennen: So haben gerade, die um die Jahrtausendwende populären Anwendungsmöglichkeiten von RFID (radio-frequency identification) und NFC (Near field Communication) zur Entwicklung und Begriffsprägung wesentlich beigetragen. In einer zeitlichen Betrachtung der Entwicklung des Internets reiht sich das Internet of Things als dritte Entwicklungswelle ein:

  • 1. Welle: Das kabelgebundene Internet, welches in den 1990er Jahren bereits ca. 1 Milliarden von Desktopnutzern vernetzte
  • 2. Welle: Das Aufkommen des mobilen Internets, welches in den 2000er Jahren ca. 2 Milliarden Nutzer miteinander in Verbindung setzte
  • 3. Welle: Das Internet of Things, welches in den nächsten Jahren mehrere Milliarden Menschen und „Dinge“ miteinander vernetzen wird

Wie in Abbildung 2 zu sehen hat bereits in den letzten Jahren eine explosionsartige Entwicklung der vernetzten Dinge stattgefunden. Genau dies wir ein wesentlicher Treiber der zukünftigen ökonomischen Entwicklung im Rahmen der intelligenten Vernetzung von Menschen & „Dingen“ sein.

Abbildung 2: Explosionsartige Entwicklung der Internet of Things

 

Ergänzend zur obigen Internet of Things Definition ist es aus unserer Erfahrung dabei wichtig zu verstehen, dass es sich beim Internet of Things nicht um eine bestimmte Technologie handelt, sondern vielmehr ein Zusammenspiel verschiedener Technologien und Anwendungen. In Kombination mit weiteren Technologien entstehen so rund um das Thema Internet of Things ganz neue Ökosysteme aus Anwendungen, die immer wieder in neuen Geschäftsmodellen mit vielversprechenden Anwendungen für B2C und B2B gebündelt werden. Das dabei verfolgte Ziel ist aber häufig gleich: Durch die Vernetzung smarter Geräte soll der menschliche Alltag vereinfacht werden.

Das beschriebene Zusammenspiel und die Entstehung neuer Anwendungsfelder greift dabei im Wesentlichen auf folgende sieben Aspekte der Internet of Things zu:

Abbildung 3: Sieben relevante Aspekte des Internet of Things

 

  • Daten, d.h. Zugang zu einer Vielzahl von Informationen von Geräten und Sensoren die verfügbar sind und so bspw. einen wesentlichen Beitrag zur der Quelle von Big Data haben. Dabei bilden Daten im Rahmen des DIKW Modells eine wichtige Grundlage. Demnach werden Daten (D) (z.B. Rohdaten zeigen Sensor meldet rot) zu Information (I) (z.B. Bedeutung: Ampel auf der Hauptstraße ist rot) weiterverwertet. Diese lassen sich dann zu Knowledge (K) (z.B. Kontext: Die Ampel in 50 Metern vom Fahrer ist rot) verarbeiten bevor sie im Rahmen von Wisdom (W) zu einer Anwendungsempfehlung werden (z.B. Fahrer sollte bremsen)
  • Kommunikation, d.h. die Kommunikation zwischen den Dingen im Sinne eines Datenflusses. Nur wenn die Daten zwischen den Dingen übermittelt werden ergibt sich die Möglichkeit Anwendungen daraus zu entwickeln
  • Dinge, d.h. Alle Arten von vernetzbaren Geräten und Sensoren
  • Automation, d.h. die automatisierte (intelligente) Reaktion verfügbare Daten und Umstände
  • Konnektivität, d.h. die Verknüpfung der Dinge durch Netzwerke wie das Internet
  • Intelligenz, d.h. Smart Analytics in dessen Zusammenspiel aus verfügbaren Daten und Artificial Intelligence sowie Machine Learning Anwendungslösungen entstehen
  • Ökosystem, d.h. Verknüpfung der zuvor beschriebenen Internet of Things Aspekte zu nutzenorientierten Geschäftsmodellen

Um die mit dem Internet of Things verknüpften Vorteile zu verstehen, betrachtet man am besten Beispiele aus verschiedenen Anwendungsfällen und Branchen. Grundsätzlich empfiehlt sich dabei aber eine Differenzierung der Anwendungsperspektive in Industrie-Internet of Things (z.B. Produktion, Logistik, Einzelhandel, etc.) und Konsumenten-Internet of Things (z.B. Smart Home, NFC-Payment). Dennoch gibt es auch übergreifende Anwendungsperspektiven und Beispiele (z.B. Wearables, Connected Cars, etc.). Abbildung 4 zeigt einen Ausschnitt mit verschiedenen Beispielen.

Abbildung 4: Ausschnitt von Internet of Things Anwendungsbeispielen

 

Wie bereits in Abbildung 1 dargestellt, sind die mit dem Thema Internet of Things verbundenen Erwartungen groß. Trotz der vermeintlichen Potentiale einer umfassenden und tiefgehenden Vernetzung sollte man die damit verbundenen Herausforderungen und Risiken nicht vernachlässigen. Dies umfasst vor allem die Themenbereiche Sicherheit und Datenschutz. Diese sind zwar bereits seit der Einführung des Internets relevant erhalten aber vor dem Hintergrund der immer vollständiger werdenden Vernetzung eine neue Dimension.

Inwieweit Ihr Unternehmen sich als Gewinner in dieser Ära der Vernetzung durchsetzen kann hängt letztlich von den Fähigkeiten ab sich entsprechend der beschriebenen Chancen und Risiken anzupassen. Unsere Projekterfahrung zeigt, dass eine systematische Analyse des Chancen-Risiko-Profils entlang der Wertschöpfungskette eines Unternehmens ein sinnvoller erster Schritt ist, um das Thema Internet of Things zu bewerten. Auf Basis einer solchen Status Quo Analyse lassen sich dann konkrete Handlungsfelder identifizieren und in den Gesamtzusammenhang einer unternehmensweiten digitalen Transformationsstrategie stellen. Wir helfen Ihnen dabei das Thema für Ihr Unternehmen zu analysieren und die attraktivsten Handlungsfelder zu identifizieren. Sprechen Sie uns dazu gerne an.

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Markus Fost, MBA, ist Experte für E-Commerce, Online Geschäftsmodelle und Digitale Transformation mit einer breiten Erfahrung in den Feldern Strategie, Organisation, Corporate Finance und der operativen Restrukturierung.

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Markus Fost

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